über mich:
Hannes Bauer´s Orchester Gnadenlos
 
Fortsetzung von Teil 5:

 

aktualisiert am 09.04.2002, 23 Uhr 30

 
Dies ist Teil 6
 

 

 
 
Der sechste Teil, Chaos ohne Ende
 

Aus Bauer, Garn & Dyke, kurzfristig Bauer, Zapp & Dyke, wurde 1984 "Hannes Bauer´s Orchester Gnadenlos". Das war wirklich "gnadenlos"! Editha war dazu-gekommen als Schauspielerin und Mädchen für alles. Nu war ´ne Frau dabei, und alle ließen den Gockel raushängen bis zum Äußersten.

Wir bastelten eine Show zusammen, in der die Texte mit Edithas Hilfe auch visuell dargestellt wurden, z.B. kam Editha als Feuerteufel bei "Pyromannie" auf die Bühne, mit Wunderkerzen, die beinahe mal die gesamte Anlage abgefackelt hätten, oder als Schoolgirl mit Strapsen , oder als Motorradbraut mit Rockerklamotten, und die Band war im Freizeitlook gekleidet. Es passte so gut wie nichts zusammen, aber es hat Spaß gemacht.

In der Fabrik, Hamburg 1986 passierte dann bei dieser Show das Unausweichliche: Ich sang den Song: "Mit Dir geht es richtig gut los"dazu mußte ich Akkustik-Gitarre spielen (ein Instrument, das ich ganz besonders hasse), während sich Editha auf der Campingliege räkelte, die auf der Bühne vor dem Schlagzeug aufgebaut war. Bubi, unser Drummer, war im Schlafanzug mit einer Snaretrommel ganz nach vorne an die Bühne getreten, um das Stück zu begleiten. Laut Drehbuch (von mir selbst erfunden), mußte ich mich jetzt zu Editha auf die Campingliege legen, und dabei weiter Gitarre spielen, und weitersingen. Als ich versuchte, mich irgendwie auch noch auf dem Ding zu plazieren, machte es einen großen Knall, die Liege brach unter uns zusammen, und meine Akkustik-Gitarre knallte auf den Boden, so daß der Hals abbrach. Editha fiel auf die eine Seite, und ich auf die andere, und zwar genau so, daß ich in Bubis Kniekehlen landete. Der war darauf natürlich nicht gefaßt und fiel rückwärts wie ein Sack über mich drüber, wobei seine Trommel zu Boden stürzte und auch noch ein paar lustige Knalleffekte von sich gab. Während das Publikum vor Vergnügen johlte, spielten Erwin am Bass und Manne an der Gitarre unerschrocken die Nummer immer weiter. Man hätte fast meinen können, das wäre geplant gewesen.

Nun gut, es war nicht geplant, ich hatte eine Gehirnerschütterung und ich hatte fortan auf Theateraufführungen keinen Bock mehr.

1986

Die Band wurde daraufhin drastisch auf 3 Leute verkleinert, zunächst kurzfristig Heiner Altenbroxter on Drums, dann Werner Löhr on Drums, bis zu Wolfgang Stamm on Drumms, der uns mehrere Jahre begleitet hat. Wolfgang war ein echter Hesse, gemütlich und hartnäckig zugleich. Er paßte bestens mit Erwin und mir zusammen. Leider bekam er, oder eher seine Frau, ein Kind nach dem anderen, worauf er irgendwann kündigte, "Leut, isch kann net mehr mit eusch dursch die Lande ziehe, moine Kinnä brauche misch jetzt wischtischer!"

1991

Das war die große Stunde von Philippe Candas, mit dem ich auch vorher schon mal zusammen gespielt hatte, und der mir wegen seiner besonderen Musikalität aufgefallen war. Ein Franzose in Hannover. Und was für einer! Schon war die neue Besetzung von "Hannes Bauer´s Orchester Gnadenlos" komplett:

Hannes Bauer, voc + git

Erwin Giebelhausen, bass + voc

Philippe Candas, Drums

Das muß so ums 1991-92 passiert sein, genau weiß ich es nicht mehr. Wir verlebten dann viele glückliche Rock & Roll Jahre miteinander, bis plötzlich der Schicksalsschlag kam:

1997

Erwin, unser Leib- und Magenbassist, hatte sich plötzlich dem heiligen Geist und der Computerwissenschaft zugewandt und ging ins Kloster! Alle unsere Argumente über das freie Musikerleben halfen nichts: Der Mann ging seinen Weg und war für uns verloren. Watt nu? 12 Jahre Erwin am Bass hatten die Musik sehr geprägt. Wer konnte diesen Mann ersetzen? Philippe und ich waren mittlerweile musikalisch zu einer Einheit zusammengewachsen, sodaß wir die Show schon fast alleine machen konnten. Aber eben nur fast. Uns fehlten die Brummtöne von unserem alten Erwin. Uns stand das Chaos bevor: Einen Bassisten zu suchen, der:

a) So spielt wie Erwin (absolut unmöglich)

b) Der so cool ist wie Erwin (ganz und gar unmöglich)

c) Der auch noch zur Band passt (sehr schwierig)

Also haben wir angefangen, zu suchen, durch Empfehlungen von anderen Musikern, durch Zeitungsannoncen, durch Zufall und durch Konzertbesuche, um eventuelle Neutalente zu entdecken und abzuwerben.

Wir haben uns dann mit vielen Aushilfsbassisten durch´s Leben geschlagen. Dadurch haben aber plötzlich Philippe und ich etwas entdeckt, was für uns wieder sehr positiv war: Unser Zusammenspiel wurde in den Jahren immer perfekter, weil wir stets unerfahrene Bassisten kompensieren mussten. Bis zu dem Tag, wo wir Peter Kühmstedt kennenlernten. Der passte dazu.

So, weiter geht es demnächst mit Orchester Gnadenlos und ein paar Erlebnissen von der Tourerei mit Udo und so....

 

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